Pollenallergie und Heufschnupfen: Tipps für Betroffene
Zunächst Allgemeines über Allergien:
In der Medizin und auch in der Öffentlichkeit wird heute immer
häufiger von Allergien gesprochen, was angesichts von etwa 10
Millionen Allergikern in Deutschland nur zu berechtigt ist.
Der Begriff 'Allergie' wurde 1906 von dem Wiener Kinderarzt
Clemens von Pirquet zum erstenmal benutzt und ist heute weltweit
gebräuchlich. Man versteht unter Allergie eine veränderte
Reaktionslage des Organismus, das heißt, eine Bereitschaft zu
Überreaktionen gegen bestimmte Stoffe. Der Allergiker
überreagiert auf Stoffe, die einen gesunden Nichtallergiker
überhaupt nicht belästigen.
Allergie, was ist das genau?
Das körpereigene Abwehrsystem, das sogenannte Immunsystem,
besitzt die lebenswichtige Fähigkeit, 'Eindringlinge', die für
den Organismus schädlich sind, auszuschalten. Erreger also, wie
Bakterien, Viren, Pilze und andere körperfremde Substanzen,
werden von Ihrem Immunsystem unschädlich gemacht. Ist Ihr
Immunsystem nicht mehr intakt, werden normalerweise harmlose
Stoffe aus der Umwelt als fremd und schädigend angesehen. Ihr
Immunsystem produziert plötzlich vermehrt spezielle Abwehrkörper
gegen diese Stoffe, und Ihr Körper wird für den Stoff
sensibilisiert. Ist dieser Vorgang abgeschlossen und kommt es
erneut zu einen Kontakt mit dem Stoff, dann erfolgt der zweite
Schritt: die allergische Reaktion.
Ihr Organismus versucht nun, den vermeintlichen Feind
abzuwehren. Dabei setzt Ihr Körper in einer Überreaktion
Substanzen frei, die Entzündungen verursachen und damit die
Allergien auslösen. Das Immunsystem des Allergikers kann also
nicht mehr zwischen unschädlichen und schädlichen Stoffen
unterscheiden. Ganz harmlose Substanzen, wie Gräser oder
Birkenpollen, führen dann zu überflüssigen Abwehrreaktionen.
Es ist nun wichtig zu wissen, dass nicht jeder, der für einen
Stoff sensibilisiert ist, auch beim nächsten Kontakt mit dem
Stoff gleich mit Krankheitssymptomen reagieren muß. Im
Gegenteil: Es gibt eine große Zahl von Menschen, die gegen eine
Reihe von Substanzen Abwehrkörper in ihren Schleimhäuten, in der
Haut und im Blut gebildet haben, ohne unter Krankheitszeichen zu
leiden. Diese Menschen sind nur sensibilisiert, aber nicht
erkrankt.
Nun zu der häufigsten allergischen Krankheit in Deutschland
überhaupt: der Pollenallergie oder dem Heuschnupfen.
Beim Heuschnupfen handelt es sich nicht etwa um eine Allergie gegen
Heu, sondern gegen Pollen von blühenden Gräsern, Getreide,
Blumen, Bäumen und Sträuchern. Der Heuschnupfen ist leicht an
der juckenden Nase, dem Niesreiz und den Niesanfällen zu
erkennen. Heuschnupfen ist auch verantwortlich für den Wechsel
von verstopfter Nase und Fließnase. Mit den Nasenbeschwerden
treten gleichzeitig auch Entzündungen der Augenbindehaut auf.
Schon beim ersten Pollenflug im Frühjahr beginnen die
geschilderten Beschwerden. Empfindliche Menschen können nun
schon mit geschlossenen Augen erkennen, welche Gewächse ihre
Pollen verstreuen. Erfahrungsgemäß beschränkt sich der
Hauschnupfen auf die Nasenschleimhaut und/oder die
Augenbindehäute. Dazu kommt ein allgemeines Krankheitsgefühl mit
Kopfschmerzen und Müdigkeit und der daraus folgenden
Leistungsminderung. Dabei kann es auch zu Fieber und
Hautreaktionen, wie Ekzeme oder Nesselsucht, kommen.
Der Heuschnupfen kann auch in ein allergisches Asthma übergehen.
Man spricht dann von einem Bronchialasthma.
Auch ist es häufig, dass jemand zunächst nur auf bestimmte
Pollensorten allergisch reagiert. Im Laufe der Jahre können aber
noch andere Pollenarten hinzukommen, die Allergien auslösen.
Pollenallergiker entwickeln häufig auch eine Allergie gegen
bestimmte Lebensmittel. Man bezeichnet das als Kreuzallergie.
Häufig kommt beispielsweise eine Birkenpollenallergie gekoppelt
mit einer Allergie gegen Stein- und Kernobst vor.
Der Heuschnupfen ist meist auf eine Saison beschränkt. Er kann
sich aber zu einem ganzjährigen Dauerschnupfen verschlimmern.
Trotz einer Reihe effektiver Behandlungsmethoden sind Allergien
in sehr vielen Fällen leider nicht heilbar. Wo es für den
Betroffenen nicht möglich ist, den allergieauslösenden Stoff zu
meiden, und eine medizinische Behandlung nicht hilft, gilt es,
die Krankheitserscheinungen so weit zu lindern, dass der Patient
mit seiner Krankheit 'leben' kann.
Was können Sie als Pollenallergiker vorbeugend tun?
Zunächst sollten Sie genau wissen, gegen welche Pollen Sie
allergisch sind und wann diese Pollen fliegen. Hierbei hilft ein
Pollenkalender. Es gibt Pollenkalender für Deutschland und
darüber hinaus auch für das Ausland, so dass eine Urlaubsplanung
möglich ist.
In Deutschland beginnt der Pollenflug normalerweise Ende Februar
und endet spätestens im Oktober. Von November bis Januar ist mit
einem Pollenflug nicht zu rechnen.
Hat die Pollensaison begonnen, sollten Pollenallergiker
folgendes beachten:
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